Diese Woche geht es in unserem Blog mal wieder darum zu zeigen, aus welchen Ecken der Welt unsere Teppiche kommen und wie sie produziert werden. In unserem ersten Teil der Serie „Der Gang der Ware“ sind wir vermutlich wenig überraschend in der Türkei gestartet. Heute geht’s mit dem zweiten Teil nach Deutschland – besser gesagt: zum Handwebteppich aus dem Allgäu.
Dass wir unsere Teppiche (übrigens mit den schönen Namen Murnau, Tannheim, Birgsau, und Kempten) auch aus Deutschland und noch dazu aus dem Allgäu beziehen, mag den ein oder anderen Leser vielleicht etwas überraschen, da wir bei Teppichen eher an den Orient denken. Tatsächlich aber gibt es Teppichtraditionen nicht nur im orientalischen oder asiatischen Raum, sondern auch in anderen Gegenden der Welt – und damit natürlich auch in den europäischen Ländern und manchmal sogar vor der eigenen Haustür.
Handwebteppich: Alte Tradition in neuem Gewand
Eigentlich einleuchtend, da das Bedürfnis der Menschen, einen weichen, kälteabweisenden, waschbaren und nett anzusehenden Fußbodenbelag zu besitzen, sicherlich zu keiner Zeit auf ein bestimmtes Gebiet begrenzt war – wenn man die Funktionen eines Teppichs einmal so profan benennt. Und so haben sich in früheren Zeiten auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft Web- und Knüpftraditionen herausgebildet, von denen man häufig noch nie gehört hat. Heute sind sie zumeist ausgestorben und höchstens im Heimatkundemuseum zu bewundern – falls überhaupt. Manche dieser Handwerkskünste sind auch außerhalb der Dörfer oder Gegenden, in denen sie ursprünglich verbreitet waren, nie bekannt geworden, da sie von nur für den Eigenbedarf hergestellt wurden .