Ursprünglich ist ein Aubussonteppich ein Teppich, der aus der französischen Gemeinde Aubusson stammt. Oder aus den Nachbarorten Felletin und Bellegarde. Heute muss ein Aubussonteppich nicht mehr unbedingt aus Aubusson stammen, sondern nur noch wie ein Aubussonteppich aussehen. Und was das Typische eines Aubussonteppichs ist und wie es dazu gekommen ist, dass eine kleine Gemeinde in Frankreich so berühmt für ihre Teppiche geworden ist, darum geht es in unserem heutigen Blogbeitrag.
Man müsste mal die gesamte Apokalypse auf einem Teppich darstellen, hat sich anscheinend vor über 600 Jahren der französische Herzog von Anjou, Ludwig I., gedacht und anschließend den größten europäischen Wandteppich in Auftrag gegeben – den Apokalypsenteppich von Angers. Mit seinen 103 Metern Länge und 4,5 Metern Höhe übertrifft er sogar noch den Teppich von Bayeux (wir erinnern uns: gerade einmal knappe 70 Meter lang und noch nicht einmal einen halben Meter hoch). Und das ist noch nicht mal alles – man geht davon aus, dass der Teppich von Angers ursprünglichen 140 Meter lang und 6 Meter hoch war – Teile davon sind allerdings verloren gegangen oder wurden zerstört.
Was ist eigentlich … ein Polenteppich?
28. April 2016Wer sich hin und wieder mit Teppichen und Teppichkultur beschäftigt, der hat den Begriff Polenteppich vielleicht schon mal gehört – und sich gefragt, was das wohl ist.
Weil es draußen im Moment noch kalt und ungemütlich ist und der Frühling nur langsam Einzug hält, lautet das Thema heute „Fliegender Teppich“ – schließlich spielen in Geschichten mit fliegenden Teppichen Themen wie schlechtes Wetter, Schnee und Kälte kaum eine tragende Rolle. Einzige Ausnahme: Der Comic „Asterix im Morgenland“, in dem es allerdings darum geht, dass in Indien der Monsun ausbleibt und Regen dringend gebraucht wird.
Einen fliegenden Teppich zu haben, mit dem man sich einfach davon machen könnte, wäre natürlich schön. Man setzt sich drauf, schnallt sich an (schwer vorstellbar, dass es heutzutage erlaubt wäre, ohne Anschnallpflicht auf einem Teppich zu fliegen) und schon geht es los – für die meisten wahrscheinlich in wärmere Gefilde. Leider kann ich jetzt nicht schreiben, dass ab nächster Woche fliegende Teppiche bei Global Carpet als Sonderposten zum halben Preis im Angebot sind. Auch wenns schön wäre.
Liebe Leser,
diese Woche geht es mal wieder um ein großartiges Stück „Teppichkultur“ und zwar um einen ganz besonderen historischen Teppich.
Die Vorstellung, dass Teppiche nicht nur schöne Dekoration sind, sondern mit ihren Bildern ganze Geschichten erzählen können, gab es schon vor mehreren tausend Jahren. Ein Teppich, dem es dabei offensichtlich schwer fällt, sich kurz zu fassen, ist der sogenannte Teppich von Bayeux. Auf einer Länge von knapp 70 (!) Metern erzählt er in unzähligen aneinandergereihten Einzelbildern von den historischen Ereignissen aus den Jahren 1065/1066, die dazu geführt haben, dass Wilhelm der Eroberer, Herzog der Normandie, im Jahre 1066 zum König von England gekrönt wurde. Weil der Teppich nur etwa nur einen halben Meter hoch ist, erinnert er dabei etwas an eine überlange Filmrolle, auf der die geschichtlichen Ereignisse chronologisch dargestellt sind.
Da es sich bei dem mittelalterlichen Teppich um eine Stickerei handelt, bei der die Bilder auf ein fertiges Leinwandgewebe aufgestickt wurden, handelt es sich zwar genau genommen nicht um einen „richtigen“ Teppich. Schließlich werden Teppiche durch Knüpfen oder Weben hergestellt. Dennoch ist es auch nicht falsch, den Begriff für diesen Wandbehang zu verwenden.
Liebe Leser,
diese Woche geht es in der Rubrik „Kunst und Kultur“ um das Thema „Tapisserien“, und damit wieder mal um wunderschöne Wandteppiche. Dass es schon vor mehreren tausend Jahren Tapisserien oder auch Bildwirkereien gab, habe ich ja bereits in dem Artikel über Gobelins erwähnt. Und wer den nicht gelesen hat, der weiß es jetzt trotzdem, dafür aber nicht, was eine Bildwirkerei oder Tapisserie ist. Also nochmal:
Tapisserien oder Bildwirkereien sind kunstvoll gewebte Bildteppiche. Die Motive werden dabei einzeln mit den bunten Schussfäden (also den Fäden, mit denen gewebt wird) in die Kettfäden (also die Fäden, in die etwas gewebt wird) eingewebt.
Heute soll es um eine Art „unechten“ Teppich gehen, den Gobelin. Ich nehme an, dass sich die meisten Leser unter „Gobelin“ nicht allzu viel vorstellen können. Möglicherweise reicht es noch zu einem „das ist doch so eine Art mittelalterlicher Teppich“ oder „so ein verstaubter alter Teppich, der an der Wand hängt mit Bildern drauf“. Das ist zwar alles nicht komplett falsch, aber das geht auch besser. Deshalb werden hier heute in einem Gobelin-Spezial die wichtigsten Fragen rund um den Gobelin beantwortet – selbst ausgedachte Fragen wohlgemerkt, denn es hat hier bis jetzt noch niemand irgendwelche Fragen zu dem Thema gestellt. Bevor aber jemand an dieser Stelle überlegt, nicht weiterzulesen, hier noch eine kurze vorweggenommene Bemerkung, für alle, die olle Wandteppiche mit Bildern drauf für langweilig halten: Wie so vieles in der Welt sind auch Gobelins bei näherer Betrachtung ziemlich spannend und die Kunstfertigkeit, mit der sie hergestellt wurden, ist wirklich beeindruckend!