Das klassische Wohnzimmer: Braun, Grau und Beige
Grau, Beige, Braun und Schwarz sind die mit Abstand beliebtesten Farben im Wohnzimmer. Ob Couch, Bücherregal, Fernsehbank oder Teppich – Hauptsache dunkel und gedeckt. Häufigste Ausnahme: Ein gelegentliches Weiß, vorrangig beim Bücherregal.
Dass man sich bei der Wohnzimmereinrichtung eher wenig experimentierfreudig zeigt, hat dabei leicht nachvollziehbare Gründe. Schließlich kann so eine Wohnzimmereinrichtung richtig ins Geld gehen und der Umtausch von Möbeln ist nicht immer einfach. Also entscheidet man sich für eine Farbe, bei der man „nichts falsch machen“ kann, um Fehlkäufe von vornherein zu vermeiden. Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer, ein paar Farbtupfer ins Zimmer zu bekommen, ohne groß ein Risiko einzugehen. Weder finanziell noch farblich.
Zwei bis drei Grundfarben reichen aus
Aber wie bringt man am besten Farbe ins Wohnzimmer, ohne dass der Raum unruhig und viel zu bunt wirkt? Und wie wählt man die Farben so aus, dass man sich nicht zu schnell an ihnen satt sieht? Und zusammenpassen sollen sie ja auch noch.
Am leichtesten ist es, wenn man sich zunächst für zwei oder drei Grundfarben entscheidet. Vielleicht Braun und Petrol, Weiß und Gelb oder vielleicht Grau, Gelb und Grün, wie in unserem Beispielbild. Wer eher vorsichtig bei der Farbauswahl ist, entscheidet sich für eine gedeckte bzw. dunkle Farbe in Kombination mit einer „bunten“ Farbe. Und dann kauft man auf gar keinen Fall alle Möbel in diesen Farben, sondern setzt gezielte Farbakzente und verteilt diese gleichmäßig im Raum.
Gezielter Farbeinsatz mit wenig Aufwand
Diese farblichen Akzente können entweder einzelne Möbel oder kleinere Einrichtungsgegenstände und Dekorationsobjekte sein. Wenn man sich für farbige Möbel entscheidet, kann man beispielsweise das Sofa in der einen und den Teppich in der anderen Farbe auswählen. Anschließend stellt man eine farbliche Verbindung zwischen den beiden Möbelstücken her, etwa indem man die Farbe des Teppichs mit den Sofakissen aufgreift. So wie mit den Sofakissen verfährt man dann mit der weiteren Einrichtung. Kleinere Möbelstücke und Dekorationsobjekte wie Stehlampen, Fernsehtischchen, Vasen, Decken und Kissen greifen die Grundfarben auf. Und dadurch, dass man die Gegenstände im Raum verteilt, stellt man eine Einheit her, ohne dass die Farben dominant wirken.
Aber auch wer mit seinem Wohnzimmer lieber bei Beige, Braun und Grau bleiben möchte, kann mit einzelnen Farbtupfern wie oben beschrieben etwas Leben in seine Räume bringen. Einfach mit ausgewählten kleineren Einrichtungsgegenständen wie Lampen, Vasen, Decken, Grünpflanzen oder eben Sofakissen bunte Akzente setzen und so für Abwechslung sorgen. Praktisch dabei ist, dass kräftige Farbakzente in ansonsten einfarbig gehaltenen Räumen extra stark wirken. Ein hellgelbes Sofakissen beispielsweise macht in einem ansonsten in Graubraun oder Cremefarbenen gehaltenen Raum besonders viel her.
Farbakzente: Praktisch und Preiswert
Statt also auf die eine Lieblingsfarbe zu setzen oder ziellos bunte Sachen zu kaufen, gilt es, sich ein Farbkonzept auszudenken. Und dieses gezielt auf einige wenige Möbel oder Einrichtungsgegenstände zu übertragen. Der Vorteil hiervon liegt klar auf der Hand: Wenn einem die Wohnzimmereinrichtung nicht mehr gefällt, muss man nicht direkt einen neuen Teppich oder ein neues Sofa kaufen. Statt dessen tauscht man lediglich die Kissenbezüge aus und legt eine andere Decke auf die Couch. Oder man wählt einen neuen Vorhang aus und stellt eine andere Vase ins Bücherregal. Und sofort wirkt alles wieder anders und neu. Und sollte sich nach dem Kauf herausstellen, dass man sich doch bei einer Farbe vergriffen haben sollte, lassen sich eine Lampe oder Kissen auch leichter umtauschen, als eine ganze Sitzgruppe.
Farbauswahl: Gleich und gleich gesellt sich gern
Noch ein Tipp zur Farbauswahl: Man kann sich bei den ausgewählten Farben auch für verschiedene Nuancen und Muster entscheiden. Dadurch wird die Wirkung der Farben etwas aufgelockert. Wenn man sich also für gelbe Akzente im Wohnzimmer entscheidet, kann man ruhig mehrere Kissen kaufen, die leicht unterschiedlich gelb sind. Und ein orangenes Kissen mittendrin macht sich meistens auch ganz gut. Die Faustregel hierbei lautet: Ein verbindendes Element sollte es geben. Entweder das Muster, die Farbe oder die Textur.
Kleiner Tipp bei Fehlgriffen
Ein letzter Tipp: Wenn man sich doch mal bei der Wohnungseinrichtung farblich vergriffen haben sollte und nun unzufrieden ist mit der Farbe von Couch, Sessel oder Regal, weil diese mit der restlichen Einrichtung nicht harmoniert. Einfach wie oben beschrieben kleinere Dekogegenstände, Textilien oder auch einen günstigen Teppich in der „falschen“ Farbe kaufen und durch geschickte Platzierung im Raum wieder eine Einheit herstellen. Dann stört die „falsche“ Farbe viel weniger und kann sogar richtig gut aussehen.